Was ist eigentlich eine Depression?
Das Wissen darüber hilft, sich selbst besser zu verstehen und erleichtert den passenden Zugang zu den verschiedenen Therapieansätzen.
Der ICD10 klassifiziert die Depression im Wesentlichen nach Schweregrad und Verlauf (als einmalige Episode, wiederkehrend, mit oder ohne psychotischen Symptomen)
Im DSM (englisch für „diagnostischer und statistischer Leitfaden psychischer Störungen“) wird nach endogener (also ohne erkennbare Ursache) und reaktiver Depression (zum Beispiel ausgelöst durch belastende Umstände) unterschieden.
Die Unterscheidung nach dem DSM ist heute nicht mehr so gebräuchlich, macht aber trotzdem Sinn, gerade wenn es um die Behandlung mittels psychotherapeutischer Intervention geht.
Die Depression kann als eigenständige Krankheit auftreten, oder als Symptomkomplex anderer Erkrankungen.
Eine „echte“ Depression ist mehr, als schlechte Laune oder ein vorübergehendes Stimmungstief.
Die Betroffenen fühlen sich müde und kraftlos oder manchmal auch rastlos und getrieben. In beiden Fällen stellen sie häufig fest, dass sie nicht mehr wie gewohnt vorankommen.
Selbstzweifel und Selbstvorwürfe quälen die Betroffenen. Sie glauben, wenn sie sich nur mehr anstrengen, wird alles wieder gut! Das beschleunigt jedoch meistens nur die Abwärtsspirale.
Wann sollte man an eine Depression denken:
– Hoffnungslosigkeit
– zunehmende Interessenlosigkeit
– Mutlosigkeit
– Gedankenkreisen (Grübelneigung)
– Gereiztheit
– ständige Müdigkeit (bis hin zu Lebensmüdigkeit)
Betroffene beschreiben, dass sie „gar nichts fühlen“ und empfinden diesen Zustand als sehr belastend.
Außerdem erleben sie vermehrt Schuld- und Schamgefühle, können sich nicht so gut, wie gewohnt konzentrieren.
Das Denken und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, sind oft wie blockiert. Außerdem können körperliche Symptome wie Schmerzen, häufige Infekte oder Gewichtsschwankungen hinzukommen.
Zu erkennen, dass es sich nicht um persönliches Fehlverhalten, sondern wirklich um eine Krankheit handelt, ist der erste Schritt zurück zu Freude und Licht im Leben der Betroffenen.
Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums gehen davon aus, dass ca.60% der Depressionen nicht erkannt werden, weil die Betroffenen erst gar nicht einen Arzt aufsuchen, oder weil körperliche Begleitsymptome behandelt werden, die eigentliche Ursache – die Depression – jedoch gar nicht erkannt wird.
Demnächst werde ich näher auf die Behandlung von Depressionen eingehen.